Geschichte

Unsere Geschichte

Eine Zeitreise ins Mittelalter

Im Schatten "Karl des Grossen" schrieb auch das Dézaley seine Geschichte. Eine historische Zeitreise, die eng mit der von Zürich verbunden ist. Der Weg von der erstmaligen Erwähnung 1274 bis in die heutige Zeit. Der folgende Text dokumentiert diese Entwicklungen. Das Deutsche Haus: Alte Postkarte vom Dézaley

Doppelhaus Römergasse Nr. 7 + 9 Das Deutsche Haus oder „Tütsch Hus“ ist ein in mehrfacher Hinsicht bemerkenswertes Haus. Wegen seines Namens, seines respektablen Alters, seines und seiner Besitzer und Bewohner Schicksals und wegen gewisser baulicher Tatsachen.

Es dürfte in den Anfängen seiner Existenz ins Frühmittelalter, wenn nicht gar ins Altertum zurückreichen. Urkundlich ist es für uns erstmals im Jahre 1274 fassbar, in den folgenden Jahrhunderten wird es noch mehrmals erwähnt, meistens im Zusammenhang mit einem Verkauf und Besitzerwechsel. – Den Namen „Tütsch Hus“ hat es von einem seiner mittelalterlichen Besitzer, dem Deutschen Ordenshaus zu Hitzkirch im Kanton Luzern.

1274

Laut einer Urkunde aus diesem Jahre verkaufte der Komtur des Deutschordenshauses zu Hitzkirch das Deutsche Haus an Probst und Kapitel Zürich um 20 Mark Silber Zürich Währung.

1350

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörte das Haus dem Zürcher Bürger Niklaus Bilgri: bis 1350, in welchem Jahre dieser wegen Verschwörung und Teilnahme an der Zürcher Mordnacht gefangen und hingerichtet wurde. Die Güter aller Verschwörer wurden von der Obrigkeit eingezogen, und so wurde auch das Deutsche Haus beschlagnahmt und gehörte der auf einige Jahre hinaus der Stadt Zürich. Von 1350 bis 1356 diente es einer obrigkeitlichen Kommission für Verwaltung und Verkauf der den Verschwörern abgenommenen Güter als Amtsitz. 1357 stand es leer, 1358 wurde es durch Bürgermeister, Rat und Bürger an den Ritter Heinrich von Ifenthal aus Solothurn verkauft (fand es keinen einheimischen Käufer, weil es als ehemalige Wohnung eines Hingerichteten für Einheimische unheimlich war?). Gegen Ende des 14. Jahrhunderts: bis 1399 wohnten 2 Töchter des Heinrich von Ifenthal in dem Haus, eine davon is 1410.

1500

In der zweiten Hälfte des 15, und zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte das Haus dem Zürcher Bürger Hans Johannes Schwend dem Langen und seinen Nachkommen; 1450-69 wohnte Hans Schwend der Lange mit Frau und Tochter selber hier, 1511 sind als Besitzer Ulrich, Felix und Heinrich Schwend und deren Schwester Regula Murer –Schwend bezeugt, für 1517 als Besitze und Bewohner Junker Felix Schwend, des Rates.- Weitere Erwähnungen des Hauses stammen aus den Jahren 1525 und 1526.

1530

In diesem Jahre erfolgt im Zusammenhang mit einem Besitzerwechsel ein für Bewohner und Besitzer relativ einschneidender baulicher Eingriff. Der bisherige Besitzer beider Hausteile , des oberen und des unteren (heute Römergasse 7 und 9) Deutschen Hauses, verkauft das untere Haus; bisher waren die beiden Teile durch Türen in der Scheidemauer innerlich miteinander verbunden und galten als ein einziges Haus; jetzt aber musste der Käufer des unteren Hauses auf seine Kosten die Türen in der Scheidemauer zumauern lassen, so dass hinfort zwei selbständige Häuser vorhanden waren, völlig getrennt. – Besitzer und Bewohner des Deutschen Hauses im 16. Jahrhundert rekrutierten sich aus den Zürcher Bürgergeschlechtern Zimmermann, Ochsner, Hottinger und anderen.

1700

Im 17. Jahrhundert beherbergt das untere Deutsche Haus um 1637 und einige weitere Jahre (?) den Zürcher Bürger Salomon Hottinger-Habholz (Später – Schaufelberger); für 1671 ist Heinrich Wirth-Orelli genannt, 1682 die Witwe Anna Huber-Saluz, des Nadlers Hans Jakob Huber.

1800

Für d ie Zeit um 1756 bis 1762 sind als Besitzer und Bewohner die Witwe des Doktors Christoph Gessner, im oberen Gemach Doktor Schinz.- 1780 stand das Haus leer; 1790 war es von den Herren Schleuchzer, Vater und Sohn, bewohnt . Die Abfolge der Bewohner/Besitzer weist in der urkundlichen Erwähnung grosse und zahlreiche Lücken auf, die aus dem Obigen ersichtlich ist. – Die in den urkundlichen Dokumenten genannten Leute gehören alle guten, alten Geschlechter des Zürcherischen Bürgertums an, ihrem Berufe nach Handwerker, Kaufleute, Ärzte und Geistliche.

1900

Das Assekuranz- oder Lagerbuch gibt für das zweite und dritte Drittel des Jahrhunderts als Besitzer des unteren Deutschen Hauses folgende Personen an:

1832 - Caspar Locher, Schwertfeger
1863 - Caspar Lochers Erben
1866 - Jakob Diener, Baumeister
1877 - J. Carl Morf, Kaminfeger
1879 - Johann Wunderli
1880 – Johann Wunderlis Konkursmasse
1882 – J. Peter, Notar und Konsorten
1891 – Heinrich Rusterholz
1892 – Jacques Geiger
1893 – Jakob Huber
1896 – Engelbert Helbock
1897 – Adolf Jordan, Wirt
1897 – Johannes Scherrer
1898 – Adolf Jordan, Wirt
1899 – Konrad Götsch

Das Haus Nr. 7 ist bis 1897 als Wohnhaus bezeichnet; 1898 u. ff. Jahre als 1 Wohnhaus, gew. Keller, Bieraufzug, 1 Speiseaufzug.

20. Jahrhundert

Als Besitzer des Hauses Römergasse 7 nennt das Assekuranzbuch:

1903-04 Albert Heinrich Landis (Vermerk: 1 Wohnhaus, 1 gew. Keller, 1 Bieraufzug, 1 Speiseaufzug).
1916–18 Stadtbürgergemeinde Zürich (Vermerk: Wohn- und Wirtshaus, 1 gew. Keller, 1 Bieraufzug, 1 Speiseaufzug).

Im Haus Römergasse 7 bestand spätestens seit dem Jahre 1883 ein Restaurant, als dessen Wirt, das Adressbuch von diesem Jahre einen Carl Sting, Zimmerer, angibt, der sich aber anscheinend nur sehr kurze Zeit als Wirt dieses Lokals halten konnte.

Das Rapportbuch der Wirtschaftspolizei bietet folgende Angaben:
1883 Frau Neuweiler, Wirtin „betr. Schliessung der Wirtschaft“
1884 Truninger , Wirt „Bericht über unsittliches Treiben dortiger Kellnerin Elisa Duttli.
1884 Truninger Anton „Bericht über Treiben dortiger Kellnerinnen“
1884 Truninger, Wirt Beobachtungsrapport (Provokation)
1885 Frau Meier Verena; Wirtin „Beobachtung, dass Frau Weiss wahrscheinlich Unzucht treibe“ Band Wirtschaftsbussen 1891-92:
1891 Oppliger Emil, Wirt, Römergasse 7, „Tanzen ohne Bewilligung"

Aus den Akten V Eb 128/1 (Stadtarchiv):
Frühere Namen des Restaurants Römergasse 7:

1896 (Wirt: Bütler Alois) Jägerstübli
1897 (Wirtin: Scherrer Maria Jägerstübli
1898 – 1902: Wirte:

Jordan Adolf
Jordan Maria
Castal Cassiano, Rathauskeller
Wirth Andreas
Götsch Konrad

Ein wichtiges Datum: 1902 am 1. Oktober, unter neuem Wirt Benedikt Dummel:
Eröffnung des Café-Restaurant Dézaley, Römergasse 7***

Später, mit Sicherheit ab 1924, führt ein Schwiegersohn Dummels das Café-Restaurant Dézaley weiter: E. Urech-Dummel, bis 1941; von da ab wirtet hier Witwe Maria Bühlmann bis 1943; von nun war Herr J. A. Combe Pächter; seit der Übernahme des Lokals durch Herrn Combe nennt es sich „Café-Restaurant Dézaley, Cave Vaudoise“.

Ab 22. Februar 1974 bis 22. Februar 2014 führte Pascal Ruhlé das Restaurant le Dézaley erfolgreich genau 40 Jahre lang. Unterstützt als Betriebsassistent ab Sommer 2013 übernahm Herr Janik Schweitzer alsdann die Führung bis Sommer 2017. Ab Mitte 2017 leitet nun Herr Marcello Capecchi das Restaurant le Dézaley bis zum heutigen Tag.

Nachtrag

In einem der beiden Häuser, die bis 1530 zusammen ein Haus bildeten und gemeinsam den Namen Tütsch Haus führten, gab es im zweiten Stock eine grosse Stube, die seit dem Mittelalter eine kostbare Ausstattung besass, bestehend aus einer flachgewölbten gotischen Decke und einem dazu passenden Wandtäfer; die Decke war mit Stabwerk geschmückt; über Türen und Fenstern prangten gotische Schnitzereien; rings an den Wänden herum lief eine Reihe von ca. 30 geschnitzten Holzschilder, welche mit den Wappen diverser Zürcher Adels- und Bürgergeschlechter und ausländischen Staaten (Frankreich und Österreich) und Fürsten und Adelsgeschlechter aus der Zeit des Alten Zürichkrieges bemalt waren. .Ausserdem war in einem der beiden Häuser bis ins 19. Jahrhunder hinein eine alte Tafel vorhanden, auf welcher Namen und Wappen von 11 Angehörigen des Geschlechts der Schwend und ihrer Frauen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert verzeichnet und gemalt waren. Ob von diesen authentischen Zeugen aus alter Zeit irgendwo noch etwas existiert?

Quellen

Häuser-Regesten von Corrodi-Sulzer (auf Grund alter Originalurkunden und Akten im Staatsarchiv)
Assekuranz/Lagerbuch im Stadtarchiv
Wirtschaftspolizeiakten im Staatsarchiv
Adressbücher der Stadt Zürich
Salomon Vögelin: „Das alte Zürich“ 2 Bände
Stadtbücher von Zürich, herausgegeben von Zeller-Werdmüller und Hans Nabholz – 3 Bände

Öffnungszeiten

ornament

Mo - Do

11.30 - 14.00 Uhr
17.30 - 24.00 Uhr

Fr - Sa

11.30 - 14.00 Uhr
17.30 - 24.00 Uhr

So

Geschlossen

Reservieren

Restaurant Le Dézaley
Römergasse 9
8001 Zürich
+41 44 251 61 29
restaurant@le-dezaley.ch

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